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Brauerei C. & A. Veltins mit Jahresbilanz zufrieden

Umsatzstärkstes Geschäftsjahr zum 200-jährigen Brauerei-Jubiläum honoriert wertorientierte Strategie

Umsatzstärkstes Geschäftsjahr zum 200-jährigen Brauerei-Jubiläum honoriert wertorientierte Strategie

• Nach Konsumschwäche gab Ausstoß um 2,9% nach
• Wachstumskurs des Püllekens mit 6,6% fortgesetzt
• Brauerei sieht sich für Energietransformation gerüstet

Die Brauerei C. & A. Veltins, Meschede-Grevenstein, bilanziert im 200. Jahr ihres Bestehens das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte. Während der Ausstoß von 3,26 Mio. hl nach konsumschwachen Monaten um 2,9 % nachgab, legte der Umsatz um 5,3 % auf 441 Mio. Euro kräftig zu. „Unsere wertorientierte Wachstumsstrategie lässt unsere traditionsreiche Familienbrauerei zuversichtlich in die Zukunft blicken“, sagte Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber bei der Vorstellung der Jahreszahlen. So konnte das Fassbiergeschäft in der Gastronomie und auf Veranstaltungen um 2,9 % zulegen, die Erfolgsgeschichte des hellen Püllekens ging mit einem Wachstum von 6,6 % weiter. Und sogar der trendige Biermix V+ legte um 4,9 % zu. Während der Biermarkt im Handel schwächelte und die Gastronomie Strukturveränderungen zu bewältigen hat, sieht sich das Sauerländer Traditionsunternehmen auf beiden Vertriebswegen gut aufgestellt. „Wir haben die Brauerei mit dem Abschluss der Investitionsoffensive von 420 Mio. Euro zukunftsfähig gemacht – jetzt ernten wir die Vorteile von Effizienz durch Hightech“, so Michael Huber. Er kündigte für die Umstellung auf regenerative Energien bis 2030 Investitionen von weiteren 90 Mio. Euro an. „Es ist ein Gebot der Stunde, der künftigen Generation unseren Beitrag zur Klimasicherheit zu leisten.“

Marktverluste der Brauwirtschaft haben an Rasanz gewonnen

Die Konsumschwäche in Folge von bundespolitischen Wirren und Inflation hatte 2023 dem deutschen Biermarkt in einem historischen Ausmaß zu schaffen gemacht. Nach Schätzungen der Brauerei C. & A. Veltins hat die gesamte Brauwirtschaft in nur zwölf Monaten 3,5 Mio. hl Marktvolumen verloren – so viel wie in keinem anderen Jahr zuvor. Anlass zur Sorge gibt die Rasanz der Marktverluste: Während innerhalb eines Jahrzehnts von 2007 bis 2017 allein 10 Mio. hl Volumenverlust zu verschmerzen waren, ging in den nur sechs zurückliegenden Jahren die gleiche Menge verloren. Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins: „Die veränderte Demografie schlägt mit der Verkleinerung der konsumrelevanten Zielgruppe stärker zu Buche als früher und führt zu weiterer Wettbewerbsintensität.“ Die Brauerei C. & A. Veltins sieht sich angesichts des beinharten Wettbewerbs gut und marktoffensiv aufgestellt. Mit einem Ausstoß von 3,26 Mio. hl bewegte sich das Grevensteiner Traditionsunternehmen im Geschäftsjahr 2023 weiterhin über Marktniveau. Die Marke Veltins Pilsener erreichte einen Ausstoß von 2,315 Mio. hl und kämpfte damit in der Phalanx der Top-Premium-Marken erfolgreich um Marktanteile. 199.200 hl trugen die Ergänzungssorten mit Radler, alkoholfreien Bieren und Fassbrausen zum Ausstoßergebnis bei. Erfreuliche Zuwächse verzeichnete die Brauerei C. & A. Veltins beim fruchtig-alkoholfreien Sortenspektrum von Veltins Fassbrause. Bei einem Zuwachs von +7,6 % nimmt die Marke weiterhin an Beliebtheit zu. Die inzwischen sechs verschiedenen Sorten erfüllen zahlreiche Geschmackspräferenzen und bieten Handel und Verbrauchern eine breite Auswahl für all diejenigen, die auf klassische Softdrinks und Säfte lieber verzichten, aber gleichzeitig fruchtige Erfrischungen bevorzugen. Ein erfreuliches Revival erlebte im zurückliegenden Geschäftsjahr die innovative Biermixmarke V+. Mit einem Mengenzugewinn von +4,9 % erwiesen sich vor allem das prosperierende Eventgeschäft mit hohen Besucherzahlen sowie der neue Impuls durch den Trendgeschmack V+ Sprizz als Absatzbeschleuniger. Entsprechend dem allgemeinen Markttrend musste die Marke Grevensteiner einen Verlust von 18,8 % hinnehmen.

Pülleken vom Fass konnte aus dem Stand wachsen

Der Trend zu vollmundigen, weniger hopfenbetonten Bieren war im Geschäftsjahr 2023 beim hellen Pülleken zu spüren, das im vierten Verkaufsjahr um +6,6 % auf 272.800 hl wuchs. Inzwischen zählt das helle Pülleken zu den Top-5-Hellbier-Marken im Handel und ist in 18.000 Outlets deutschlandweit verfügbar. Einen nennenswerten Beitrag zum Markenwachstum leistete auch der Vorstoß der Brauerei C. & A. Veltins, mit dem Pülleken vom Fass ein neues Bier an den Zapfhahn der Gastronomie zu bringen. Seit Spätsommer 2023 läuft das süffige Hellbier aus dem Fass direkt ins Glas und konnte inzwischen in 3.000 Objekten zusätzliche gastronomische Impulse setzen. „Die Nachfrage der Gastronomie nach einem neuen Fassbier ist ein unübersehbares Zeichen dafür, dass es im traditionsreichen Vertriebsweg der Gastronomie durchaus erfreuliche Impulse gibt“, so Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb. So legte das Fassbiergeschäft über alle Marken um immerhin 2,9 % zu und erreichte mit 456.800 hl eine Erfüllungsquote von 87 %. Diese Markterholung bedeutet zugleich eine Bestätigung der gastronomischen Aktivitäten der Grevensteiner Traditionsbrauerei, die mit 13.200 verbundenen Betrieben ein unverändert hohes Engagement in der nationalen Gastronomie beweist. Nach wie vor zieht die Brauerei C. & A. Veltins ihre stabile Kraft aus dem nordrhein-westfälischen Biermarkt, der eine Schlüsselbedeutung für deutschlandweite Marktexpansion besitzt. Dr. Volker Kuhl: „Es steht außer Frage, dass die Musik im nationalen Biermarkt vorzugsweise bei den Top-Premiummarken spielt. Dort sieht der Handel Drehgeschwindigkeit, dort lässt sich auf Anhieb eine Stellplatzeffizienz berechnen. Und hier lohnt es sich für uns, breite Unterstützungsarbeit zu leisten.“

Für viele regionale Brauer wird es alsbald bedrohlich

Die Notwendigkeit, den energieintensiven Braubetrieb in eine klimaneutrale Zukunft zu überführen, sieht die Brauerei C. & A. Veltins als Gebot der Stunde. Damit stehe die gesamte Brauwirtschaft vor den größten Investi-tionen des laufenden Jahrzehnts. „Schon heute ist absehbar, dass die kostspielige Transformation hin zu regenerativen Energien viele Braubetriebe finanziell überfordern und zu einer Existenzfrage wird. Wer keine Finanzkraft besitzt, hat leider keine Zukunft.“ Die Brauerei C. & A. Veltins sieht sich allein am Stammsitz Grevenstein Investitionen von 90 Mio. Euro in Windkraft, Photovoltaik und Energiespeichersysteme gegenüber. Huber: „Wir werden das Wesentliche bis 2030 zu stemmen haben.“ Es sei der richtige und rechtzeitige Weg zur Klimaneutralität und Energiewende beizutragen – auch als Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung. Angesichts der branchenweiten Absatzverluste macht sich nach Beobachtungen der Brauerei C. & A. Veltins bei vielen Betrieben der Brauwirtschaft begründete Nervosität breit. „Vielerorts sind die Erträge dramatisch eingebrochen – der Handlungsspielraum wird dort bedrohlich zunehmen“, resümierte Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber. „Die Klopfsignale einzelner Anbieter werden lauter. Jetzt heißt das Gebot der Stunde, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.“ Die Brauerei C. & A. Veltins sieht sich im 200. Jahr ihres Bestehens für die strukturellen Veränderungen der Brauwirtschaft gut aufgestellt. „Wir werden die wertorientierte Unternehmens- und Vermarktungspolitik fortsetzen, komme, was da wolle. Uns geht es um Langfristigkeit in der Marktakzeptanz und der Standort- und Arbeitsplatzsicherheit“, so Michael Huber. „Wir sind keine Abenteurer, sondern solide Brauer, die ihr Handwerk und den Markt verstehen.“